Internationale Empfehlungsprogramme: Berücksichtigen Sie kulturelle Unterschiede!

Empfehlungen beeinflussen viele Bereiche im Privat- und Berufsleben: Nicht nur die Wahl des Kinderwagens stützt sich auf die Meinung von Freunden und Kollegen. Auch die Universität, die Bank – und den Arbeitgeber wählen wir auf Basis einer Empfehlung. Das beschränkt sich nicht auf Deutschland: Es handelt sich um ein international funktionierendes Prinzip

Empfehlungskulturen sind international verschieden.

Seit 2014 befasse ich mich bei Talentry hauptsächlich mit Mitarbeiterempfehlungen. Im europaweiten Vertrieb habe ich ‚Missionarsarbeit‘ für das Thema geleistet und festgestellt, dass Empfehlungen immer in einem Kontext zur Mentalität einer Gesellschaft stehen.

In Frankreich etwa ist es oft der Fall, dass Netzwerke wie Hochschul-Alumni-Gruppen eine wichtige Rolle für die Jobsuche und Karriere spielen. Enge Kontakte in den gleichen Club zu bringen ist dort sehr ausgeprägt. Personalvorstände großer Unternehmen lehnen die Angebote von Headhuntern ab, geben aber gerne eigene LinkedIn-Kontakte weiter – meist aus der gleichen Promotion. So entstehen Karrieren.

Ein wenig anders sieht es in der basisdemokratischen und risikobewussten Schweiz aus. Wieso direkt empfehlen, wenn man auch nur einen eher neutralen oder anonymen Hinweis geben kann? Fast klischeehaft: Die Qualität der empfohlenen Kandidaten ist exzellent. Im internationalen Vergleich liegt die Empfehlungsrate zwar im unteren Bereich. Derzeit stellt man jedoch einen kulturellen Wandel fest, der stark durch ausländische Arbeitskräfte geprägt wird. Wie sich das auf die Empfehlungskultur auswirkt, bleibt abzuwarten – eine deutliche Steigerung Empfehlungsquote würde mich jedoch nicht überraschen.

Im ehemaligen Kaiserreich Österreich sind Mitarbeiterempfehlungen als Recruiting-Instrument ebenfalls im Aufwind. Dort gibt es, wie in Frankreich zu finden, eine etablierte Kultur des Empfehlens, die unter anderem bei der ‚Wirtschaftselite in Wien‘ stark ausgeprägt ist. ‚Freunderlwirtschaft‘ gibt es aber kaum noch: Vielmehr empfiehlt man heute mit wenigen Klicks auf dem Smartphone seinen Spezis einen ‚awesome job‘ oder ‚mega story‘ mit Hilfe von passenden Referral Tools wie Talentry.

Ebenfalls interessant ist, dass zwischen ‚good old Europe‘ und den USA auch in Punkto Mitarbeiterempfehlungen ein großes Gefälle gibt. Wenn ein europäisches Unternehmen 25 bis 35 Prozent Einstellungen über Mitarbeiterempfehlungen abdeckt, dann schneidet es in Recruiting-Kreisen überdurchschnittlich hoch ab. In den USA besetzen Unternehmen, gemäß einer LinkedIn-Studie, 40 bis 50 Prozent Ihrer Einstellungen über Mitarbeiterempfehlungsprogramme (MEPs). Was steckt dahinter? Kultur? Etablierte Employer-Branding-Kultur?

Nicht nur: Die meisten US-Unternehmen betrachten MEPs seit langem als Standard. „BRING A FRIEND – earn extra“ Slogans ziehen dort stärker, weil die Unternehmen gerne mehr Verantwortung auf die Arbeitnehmerseite übertragen. Amerikaner bestechen außerdem nicht selten durch ein stärkeres Performance-Bewusstsein, dass auf ein gut funktionierendes Team abzielt. Und empfohlene Mitarbeiter weisen – das zeigen Studien – überdurchschnittlich häufig einen guten Cultural Fit auf.

Kurzum halten in den meisten Betrieben dieser Welt neue Methoden des Arbeitens Einzug – eine agile Organisation ist heute auf ein gut funktionierendes und eng verzahntes Team angewiesen. Hier spielen das Netzwerk und Mitarbeiterempfehlungen jedes einzelnen Mitarbeiters eine wichtige Rolle um den Kollegenkreis, mit dem man Tag ein Tag aus eng zusammenarbeitet, mitzugestalten – und am Ende mehr Spaß und Motivation an der Arbeit zu haben.

 

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