Personalisierung: Wie Sie Kandidaten auf allen Kanälen individuell ansprechen

Beim Einkaufen ist es heute völlig normal, ein positives Shopping-Erlebnis zu verlangen. Werden wir zum Beispiel beim Autokauf aus einem Chat auf der Website direkt an das Call Center vermittelt und später zur Abholung an den Fachhandel vor Ort verwiesen, ist das ein Beispiel für reibungslose Abwicklung. Müssen wir unser Anliegen auf dem Weg zum Geschäftsabschluss jedoch immer wieder erneut vorbringen, kommt schnell Frust auf. Wir fühlen uns als Kunde nicht richtig wertgeschätzt und sehen uns wahrscheinlich bald bei einem anderen Hersteller um.

 

Gerade bei größeren Kaufentscheidungen trägt jede einzelne Interaktion vor der Vertragsunterzeichnung maßgeblich zur Markenwahrnehmung bei. Eine wichtige Erkenntnis – auch für Recruiter und HR-Abteilungen. Denn mit Job-Suchenden verhält es sich ganz ähnlich!

 

Ist Ihr Unternehmen die erste Wahl?

Ist Ihr Unternehmen die erste Wahl?

Der Eindruck, den ein potentieller Arbeitgeber entlang der Candidate Journey hinterlässt, ist maßgeblich bei der Job-Wahl. Wer im Zuge der Bewerbung zuerst mit einem Sourcer, Recruiter und später mit dem Personalverantwortlichen in Verbindung tritt, sollte sich an jedem Punkt seiner Journey gut betreut fühlen. Jede Interaktion und jeder Kontaktpunkt muss für den Kandidaten persönlich von Relevanz sein, egal ob Karrieremesse, Networking-Veranstaltung, Online-Chat, Telefonat, E-Mail oder Vorstellungsgespräch.

Recruiter und HR-Abteilungen sollten nach jedem Austausch mit dem Kandidaten die wichtigsten Informationen schriftlich festhalten und ein Profil erstellen. Wenn Sie Informationen wie Werdegang, Standort, Berufserfahrung und Verfügbarkeit dokumentieren und beim nächsten Mal parat haben, stellen Sie die Weichen dafür, dass der Bewerber Ihr Unternehmen für eine richtig gute Wahl hält.

 

CRM – der Schlüssel zur Personalisierung

Persönliche Ansprache ist dabei ein ganz entscheidender Faktor. Laut Gartner hat das Kundenerlebnis im hypervernetzten Zeitalter sogar mehr Einfluss auf die Kaufentscheidung als der Preis oder die Produktbeschaffenheit. Und es ist das Zünglein an der Waage für den Markenerfolg. Die Voraussetzung für personalisierte Ansprache schaffen Systeme für CUSTOMER und CANDIDATE Relationship Management (CRM).

Das Marketing nutzt CUSTOMER Relationship Management-Systeme, um potenzielle Kunden mit personalisierten Inhalten anzusprechen – zur richtigen Zeit, über den richtigen Kanal und natürlich im Rahmen dessen, was die DSGVO erlaubt.

Ebenso können Recruiter mittels CANDIDATE Relationship Management die richtigen Kandidaten zur richtigen Zeit und über den richtigen Kanal mit den richtigen Unternehmensinformationen versorgen – ebenso mit der DSGVO im Hinterkopf.

 

Passive Bewerber proaktiv erreichen

Genau diese proaktive Einstellung brauchen Sie, um so genannte passive Bewerber zu erreichen – also all jene, die nicht aktiv auf der Suche nach einem neuen Job sind, aber mit dem richtigen Angebot von einem Wechsel überzeugt werden können.

Genau wie im Marketing geht es darum, den Menschen Lösungen für Probleme aufzeigen, von denen sie gar nicht wussten, dass sie sie hatten. Das funktioniert vor allem dann, wenn Sie einen Schritt voraus sind und heute schon Themen ansprechen, die für den Bewerber vielleicht erst in der Zukunft relevant sind. Mit einem gut organisierten, dynamischen Prozess, der den Interessenten mit Informationen über das Unternehmen versorgt und sein Vertrauen gewinnt, können Sie Ihre Wettbewerber hinter sich lassen und potenzielle, neue Kandidaten für sich gewinnen. Und Sie schaffen echte Alleinstellungsmerkmale im Kampf um Talente.

Vielversprechende Talente können Sie als Zielgruppen definieren und über diverse Kanäle ansprechen. Sämtliche Daten landen in einem Talent Pool, inklusive automatisierter Einwilligungs- bzw. Widerrufsprozesse zur DSGVO. Zudem lassen sich die Kandidaten mit Hilfe smarter Technologie verschiedenen Pools zuteilen. Breit aufgestellte Recruiting-Kampagnen verfolgen oft das Ziel, geringer qualifizierte Kandidaten zu finden, bei vielen anderen Stellen geht es eher um spezielle Fähigkeiten und relevante Berufserfahrung, spricht es kommt auf Qualität an. Alle HR-Teams haben jedoch eins gemein: Sie wollen Interessenten und Mitarbeiter langfristig halten und verhindern, dass sie abspringen.

 

Mitarbeiter sind die besten Headhunter

Nachweislich besonders kosteneffizient ist Ihr Recruiting, wenn Sie Ihre Mitarbeiter zu Markenbotschaftern machen, die persönliche Kontakte empfehlen. Die Chance einer Einstellung erhöht sich ungemein, weil die empfohlenen Kandidaten schon vorab bessere Einblicke in das Unternehmen haben.

Warum also laufen Mitarbeiterempfehlungsprogramme bei vielen Unternehmen immer noch unter ferner liefen? In der Consumer-Welt sind Erfahrungsberichte ganz entscheidend für zufriedene Kunden. Viele Arbeitgeber neigen jedoch dazu, ihre Empfehlungsprogramme nicht aktiv zu kommunizieren oder die Programme zu komplex zu gestalten. So oder so verlieren Mitarbeiter schnell das Interesse.

Sie sollten ihren Empfehlungsprozess vereinfachen, Mitarbeiter proaktiv einbinden und ihnen passende Inhalte und Stellen an die Hand geben – die sie mit ihrem Netzwerk teilen können. So lassen sich Stellen mit hohem Volumen besetzen, aber auch hoch diversifizierte, spezialisierte Vakanzen. Per Instant Messaging (etwa WhatsApp) können Mitarbeiter auch ganz gezielt hochwertige Empfehlungen tätigen.

Zumal ein Mitarbeiter aus den eigenen Reihen viel besser beurteilen kann, ob sein Kontakt charakterlich zur Unternehmenskultur passt und sein Profil in Frage kommt – ein formeller Abgleich von Qualifikationen führt hier selten zum Erfolg.

Mitarbeiterempfehlungen schlagen gleichzeitig den Bogen ins CRM, sie münden also in ein System, das das Beziehungsmanagement mit dem Kandidaten in den Mittelpunkt stellt, statt einfach wie ein Bewerber-Managementsystem den Einstellungsprozess zu verwalten. Ist der Talent Pool erstmal mit hochqualifizierten, passenden Kandidaten gefüllt, können Recruiter viel schneller gute Empfehlungen an HR aussprechen und mittels ABC-Verfahren die besten Kandidaten priorisieren. Das ist deutlich effizienter und spart in hohem Maße Kosten. Schöner Nebeneffekt: Auch Kandidaten, die bei der Stellenbesetzung nicht zum Zuge gekommen sind, wandern nicht einfach zum Wettbewerber ab, sondern bleiben in Ihrem Talent Pool für aktuelle und zukünftige Positionen.

Einen Schritt voraus 

Unser Fazit: Recruiter können sich abheben, wenn sie mithilfe technologischer Unterstützung jeden Schritt des Recruiting-Prozesses für die Bewerber positiv gestalten. Personalisierte Ansprache ist ein echter Trumpf und möglicherweise die beste Chance, sich im War for Talents von den Mitbewerbern abzusetzen. HR-Verantwortliche bekommen die Gelegenheit, auf Vorstandsebene strategisch mitzuwirken, ihre Ergebnisse mithilfe von KPIs messbar zu machen und einen wesentlichen Beitrag zum Unternehmenserfolg zu leisten.

KPIs liefern Talent Acquisition Teams zudem tiefe Einblicke in die Begeisterungsfähigkeit der eigenen Mitarbeiter – hier ist die Performance Ihres Empfehlungsprogrammes gefragt. Anschließend gilt es, Ihren Talent Pool mit empfohlenen Kandidaten zu füllen, da dieser Recruiting-Kanal Analysten zufolge die besten Ergebnisse liefert, durch hohe Effizienz besticht und Kandidaten sowie Mitarbeiter stärker bindet.

Wer also im Kampf um die besten Fachkräfte die Nase vorn haben will, sollte sein Mitarbeiter-Empfehlungsprogramm auf Vordermann bringen und sein CRM mit hochwertigen Kandidaten füllen. Ihr Recruiting hat viel bessere Chancen, die besten Bewerber zu finden, wenn Sie die Möglichkeiten des CRM voll ausnutzen. Mit einer personalisierten Ansprache an jedem Touchpoint im Einstellungsprozess wird Ihr Unternehmen für viele Kandidaten zur ersten Wahl.

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